Nikifor

* 1893, Krynica/Polen
† 1968, Folusz/Polen

Sohn einer taubstummen Bettlerin, selbst schwerhörig und sprachgestört zog Nikifor bettelnd durch die russisch-orthodoxen Dörfer Polens. Zwichen 1913 und 1917 begann er nach einem Krankenhausaufenthalt zu malen. Nannte sich selbst „ Matejko“ nach dem großen polnischen realistischen Maler der Jahrhundertwende. Analphabet und stets kränklich, hatte er keinen Beruf. Er verkaufte seine kleinen Aquarelle, für die er alles nur auffindbare Papier, wie Plakatreste, Fotopapier, Zigarettenschachteln als Malgründe verwendete, an die Kurgäste des Badeortes Krynica. Architekturen, Landschaften, Kirchenräume und Heilige waren seine Hauptthemen, wobei er sich meistens in den Bildern als Hauptperson (Bischof, Richter, Arzt, Kaufmann) selbst darstellte. Die früheste erhaltene Arbeit Nikifors stammt noch aus der Zeit von 1920. Wurde um 1930 entdeckt. Er fand alsbald Beachtung in künstlerisch-interessierten Kreisen. Man schätzt sein Lebenswerk auf ca. 10.000 Arbeiten, die im Laufe der Jahrzehnte auf den Straßen des Badeortes Krynica in unvergleichlicher Poesie entstand. „Es ist das Werk eines einsamen Mannes, ausgestattet mit dem absoluten, oft raffiniert anmutenden Sinn für Schönheit von Form und Farbe.“

Ausstellungen u.a. 1958 Knokke-le-Zoute; 1959 Paris, Brüssel, Liege; 1960 München; 1961 Baden-Baden, Frankfurt, Hannover; 1964 Salzburg, Rotterdam, Paris; 1966 Bratislava, Stockholm; 1967 Neuchatel; 1968 Zürich; 1969 Bratislava, Lugano; 1970 Zagreb, Brüssel; 1971 Paris, Recklinghausen; 1972 Düsseldorf; 1973 Amsterdam, Iisalmi, Helsinki; 1974 / 1975 München, Zürich; 1981/82 Bielefeld , Hamburg; 1983 Genf; 1987 Itzehoe; 1988 Ittingen, Neuss, Laval; 2000 Bratislava; 2001/02 Wien, Mannheim, Recklinghausen; 2003 Recklinghausen; 2005 Dortmund, Bornheim / Bonn; 2006 Brühl, Kaustinen, Helsinki.